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Lernformen / Didaktik
Das BÄfAM baut auf den Erfahrungen auf, die durch das bisherige Ärzt:innenseminar am Gemeinschaftskrankenhaus seit dem Beginn des ersten Zyklus 1996 sowie die sechs Seminare, die im Zeitraum zwischen 2006 und 2023 stattgefunden haben, vorliegen. Dabei hat sich ein didaktisches Konzept entwickelt, das die Entwicklung eigener Fragen und das Erlernen von Methoden gegenüber dem reinen Wissenserwerb in den Vordergrund stellt. An diese Elemente knüpft das BÄfAM an, zusätzlich werden jedoch neue Schwerpunkte gesetzt:
- Patient:innenorientiertes Curriculum
Von Beginn an steht in den Wochenendseminaren die Betrachtung und Behandlung eines/einer Patient:in im Mittelpunkt. An der gemeinsamen Patient:innenvorstellung und -befragung entzünden sich die Erkenntnisfragen und die Suche nach eigener Entwicklung, um die/den Patient:in auf ihrem/seinem Weg unterstützen zu können. Dabei geht es um unterschiedlichste Fragen der Wahrnehmung und der Erkenntnis: Was habe ich von der/dem Patient:in wahrgenommen? Welchen Eindruck habe ich von ihrer/seiner Vitalität gewonnen? Wie erfahre ich ihre/seine Stimmung, ihre/seine seelische Situation? Wie hat sich die Individualität mit ihrem Organismus verbunden? Welche Aufgaben bringt die Erkrankung für den Menschen mit sich? Im weiteren Verlauf des Seminars werden die Patient:innenvorstellungen stärker in Richtung Entwicklung eines differenzierten Therapieplans und eigenständigen Handelns hin orientiert.
- Förderung der Eigenaktivität / Self directed learning
Eine wesentliche Neuerung im Vergleich zum bisherigen Konzept des Ärzt:innenseminars stellt die Gestaltung der Zeiträume zwischen den Wochenenden dar. In regionalen Arbeitsgruppen sollen die Themen der Seminare weiter verfolgt und vertieft werden. Wie ist es möglich, die gewonnen Erkenntnisse und Anregungen in den praktischen Alltag hinüberzuführen? Wie kann das Gelernte nicht nur eine schöne Erkenntnisbereicherung bleiben, sondern in die Tat umgesetzt werden? Hierzu werden Fragen und Übungen entwickelt, die die Teilnehmer:innen im Praxisalltag verfolgen und deren Ergebnisse am nächsten Wochenende vorgestellt werden.
In die Zwischenzeiten gehört auch das Textstudium an Grundlagenwerken. Das Wachwerden für die eigenen Fragen und das Verfolgen derselben bildet während der Seminare ein zentrales Element. Hierzu dient u.a. die Textarbeit an dem von Rudolf Steiner und Ita Wegman verfassten Buch "Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst". - Hoher Praxisbezug
Neben der Integration von Patient:innenvorstellungen in die Wochenendseminare und dem Verfolgen praxisrelevanter Fragen in den Zwischenzeiten sind Praxiseinheiten geplant, bei denen die Teilnehmer:innen unter Supervision oder Mentorschaft Patient:innen zunehmend selbstständig behandeln. Damit werden exemplarisch Übungssituationen geschaffen, in denen man ohne den sonstigen Alltagsstress sich unter Anleitung in die praktische Tätigkeit hineinfinden kann.
Zusätzlich können weitere praktische Kenntnisse und Fertigkeiten erworben werden. Hierzu bietet das Blockpraktikum Anthroposophische Medizin im Rahmen des Begleitstudiums Anthroposophische Medizin an der Universtität Witten/Herdecke eine erste Gelegenheit. Elektiv können weitere Kurse aus dem Begleitstudium besucht werden, so z.B. Wochenendseminare zur Embryologie, Anatomie, Chemie sowie Naturexkursionen, pharmazeutische Praktika und Seminare zu spirituellen Grundlagen der anthroposophischen Medizin.
Wählbare Veranstaltungen des Begleitstudium finden sie hier.