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Lernformen / Didaktik
Das BÄfAM baut auf den Erfahrungen auf, die durch das bisherige Ärzt*innenseminar am Gemeinschaftskrankenhaus seit dem Beginn des ersten Zyklus 1996 sowie die fünf Seminare, die im Zeitraum zwischen 2006 und 2020 stattgefunden haben, vorliegen. Dabei hat sich ein didaktisches Konzept entwickelt, das die Entwicklung eigener Fragen und das Erlernen von Methoden gegenüber dem reinen Wissenserwerb in den Vordergrund stellt. An diese Elemente knüpft das BÄfAM an, zusätzlich werden jedoch neue Schwerpunkte gesetzt:
- Patientenorientiertes Curriculum
Von Beginn an steht in den Wochenendseminaren die Betrachtung und Behandlung eines Patienten im Mittelpunkt. An der gemeinsamen Patientenvorstellung und -befragung entzünden sich die Erkenntnisfragen und die Suche nach eigener Entwicklung, um den Patienten auf seinem Weg unterstützen zu können. Dabei geht es um unterschiedlichste Fragen der Wahrnehmung und der Erkenntnis: Was habe ich von dem Patienten wahrgenommen? Welchen Eindruck habe ich von seiner Vitalität gewonnen? Wie erfahre ich seine Stimmung, seine seelische Situation? Wie hat sich die Individualität mit ihrem Organismus verbunden? Welche Aufgaben bringt die Erkrankung für den Menschen mit sich? Im weiteren Verlauf des Seminars werden die Patientenvorstellungen stärker in Richtung Entwicklung eines differenzierten Therapieplans und eigenständigen Handelns hin orientiert.
- Förderung der Eigenaktivität / Self directed learning
Eine wesentliche Neuerung im Vergleich zum bisherigen Konzept des Ärzt*innenseminars stellt die Gestaltung der Zeiträume zwischen den Wochenenden dar. In regionalen Arbeitsgruppen sollen die Themen der Seminare weiter verfolgt und vertieft werden. Wie ist es möglich, die gewonnen Erkenntnisse und Anregungen in den praktischen Alltag hinüberzuführen? Wie kann das Gelernte nicht nur eine schöne Erkenntnisbereicherung bleiben, sondern in die Tat umgesetzt werden? Hierzu werden Fragen und Übungen entwickelt, die die Teilnehmer*innen im Praxisalltag verfolgen und deren Ergebnisse am nächsten Wochenende vorgestellt werden.
In die Zwischenzeiten gehört auch das Textstudium an Grundlagenwerken. Das Wachwerden für die eigenen Fragen und das Verfolgen derselben bildet während der Seminare ein zentrales Element. Hierzu dient u.a. die Textarbeit an dem von R. Steiner und I. Wegman verfassten Buch "Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst".
- Hoher Praxisbezug
Neben der Integration von Patientenvorstellungen in die Wochenendseminare und dem Verfolgen praxisrelevanter Fragen in den Zwischenzeiten sind Praxiseinheiten geplant, bei denen die Teilnehmer*innen unter Supervision oder Mentorschaft Patienten zunehmend selbstständig behandeln. Damit werden exemplarisch Übungssituationen geschaffen, in denen man ohne den sonstigen Alltagsstress sich unter Anleitung in die praktische Tätigkeit hineinfinden kann. Als Kerndozierende wurden mit den holländischen Allgemeinärzten Christa van Tellingen und Guus van der Bie zwei erfahrene Kollegen gewonnen, die es insbesondere verstehen, die Fähigkeiten der Teilnehmer*innen in der Patientenbehandlung zu fördern.
Zusätzlich können weitere praktische Kenntnisse und Fertigkeiten erworben werden. Hierzu bietet das Blockpraktikum Anthroposophische Medizin im Rahmen des Begleitstudiums Anthroposophische Medizin an der Universtität Witten/Herdecke eine erste Gelegenheit. Elektiv können weitere Kurse aus dem Begleitstudium besucht werden, so z.B. Wochenendseminare zur Embryologie, Anatomie, Chemie sowie Naturexkursionen, pharmazeutische Praktika und Seminare zu spirituellen Grundlagen der anthroposophischen Medizin (s. unter dem Reiter "Studieninhalte" auf der Startseite das Untermenu "IBAM Seminare". Hier führt ein Link zur Homepage des Begleitstudium Anthroposophische Medizin an der Universität Witten/Herdecke und den jeweils laufenden Seminaren des Sommer- bzw. Wintersemesters.).